Der Übersetzungsbegleiter

Angebote, die Rolle der Ausgangstexte und schlankere Freigabeprozesse im
Review-Portal

Im ersten Teil des Übersetzungsbegleiters ging es darum, was man beim Bestellen von Übersetzungen beachten kann und welche Informationen man zur Verfügung stellt, um den Prozess reibungsloser zu gestalten. Heute sprechen wir darüber, was es beim Angebot zu beachten gilt, wie Texte optimal für die Übersetzung vorbereitet werden und warum sich das lohnen kann. Außerdem: Wie das Review-Portal dabei helfen kann, Ihren Freigabeprozess für übersetzte Texte zu verschlanken, ohne an Glossar-Listen und E-Mail-Verkehr zu verzweifeln.

 

Worauf achten bei Angeboten

Äpfel mit Birnen zu vergleichen, ergibt keinen Sinn – und so lohnt es sich, bei Angeboten für Übersetzungen ganz genau hinzusehen. Denn nicht alle Übersetzungsdienstleister bieten dieselben Leistungen an. Aussagekräftiger als ein reiner Preisvergleich ist ein Vergleich der Leistungen, die Sie tatsächlich erhalten.

  • Revision und Qualitätssicherung
    Interessant ist zum Beispiel, ob eine Revision (d. h. ein Korrekturlesen durch weitere Übersetzer:innen) sowie eine zusätzliche Qualitätssicherung durchgeführt werden, oftmals bekannt als das 6-Augen-Prinzip.
  • Terminologiepflege
    Einige Übersetzungsbüros legen für Ihre Kund:innen auch eigene Glossare (Termbanken) an, die mit jedem Auftrag wachsen. Dadurch wird sichergestellt, dass stets dieselbe und von Ihnen freigegebene Terminologie verwendet wird. Dieser zusätzliche Service ist ebenfalls ein deutlicher Mehrwert, den Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen können.
  • ISO 17100 und Leistungen durch qualifizierte Profis
    Auch die Qualifikation der Übersetzer:innen sollte mitbedacht werden. Bietet ein Anbieter beispielsweise Leistungen nach ISO 17100 an, so können Sie sicher sein, dass alle Personen, die an der Übersetzung und Revision arbeiten, genau festgelegte Qualifikationen nachweisen können.
  • Muttersprachler:innen
    Darüber hinaus können Sie darauf achten, ob Ihre Übersetzungen nach dem Muttersprachenprinzip angefertigt werden. Übersetzen alle Übersetzer:innen des Dienstleisters immer nur in ihre Muttersprache oder dürfen sie auch in weitere Arbeitssprachen übersetzen? Das Siegel der ISO 17100 ist hier wenig aussagekräftig, denn nach der Norm für Übersetzungsdienstleister ist das Übersetzen in die Muttersprache keine Bedingung. Sollten Sie also Wert auf sogenannte „Native Speaker“ legen, muss das separat ausgewiesen sein.
  • Feste Teams
    Arbeitet der Dienstleister mit festen Teams oder werden Ihre Aufträge von ständig wechselnden Personen erledigt? Feste Teams bieten den Vorteil, dass sich die Übersetzer:innen mit der Zeit in Ihre Projekte und Ihr Unternehmen einarbeiten. Sie profitieren davon durch eine höhere Qualität, weniger Rückfragen und eine zuverlässige Umsetzung Ihrer Anforderungen.

Vor Übersetzung in mehrere Sprachen: Ausgangstext optimieren

Dieser Punkt wird in der Praxis häufig vernachlässigt. Richtig bewusst ist er meist vor allem den Projektmanager:innen im Übersetzungsbüro, doch die Auswirkungen auf die Auftraggebenden von Übersetzungen sind nicht von der Hand zu weisen.
Beim Übersetzen gelten die Prinzipien:

Je „besser“ ein Text, desto reibungsloser läuft die Übersetzung.

Nur was man auch versteht, kann man auch sinnvoll übersetzen.

Umgekehrt bedeutet das: Ist Ihr Text voller Fehler, Ungereimtheiten oder zweideutiger Aussagen, desto mehr Fragen treten auf. Diese Fragen landen am Ende bei Ihnen und kosten Ihre Zeit. Und das ist bereits der Idealfall. Wenn Sie Pech haben, fallen die Fehler nicht auf oder die Fragen werden nicht gestellt und Ihre bestellte Übersetzung enthält am Ende Fehler. Je nach dem, wofür der Text geplant ist, kann dies mehr oder weniger schwerwiegende Folgen haben.

Doch gehen wir einmal davon aus, Ihre Übersetzer:innen sind kritisches Denken gewohnt, nehmen ihren Job ernst und nehmen daher bereitwillig die „Mehrarbeit“ in Kauf, die durch Ihren suboptimalen Text entsteht. Sie schicken Ihnen also ihre Fragenlisten mit Bitte um Klärung. Eigentlich hätten Sie anderes zu tun, aber nun beantworten Sie eben diese Liste, denn es hilft ja nichts.

Aber was ist, wenn nicht nur eine Sprache, sondern 10 betroffen sind, weil Ihr Text in 10 Sprachen gleichzeitig übersetzt wird? Sprachen sind mitunter so unterschiedlich, dass der eine ein Problem sieht, wo sich für die andere keines ergibt. Sie erhalten also nun nicht nur eine Fragenliste, sondern im schlimmsten Fall 10 verschiedene. Das bedeutet noch mehr Arbeit für Sie und nicht allzu selten eine Verzögerung bei der Lieferung.

Und was, wenn 9 Sprachen schon geliefert wurden und erst dem letzten Übersetzungsteam ein Problem auffällt? Dann müssen alle 9 bereits gelieferten Texte noch einmal angefasst werden. Da kann man nur hoffen, dass Sie mit den Texten noch nichts gemacht haben, sonst können Sie noch einmal von vorne beginnen. Spätestens jetzt werden Sie sich wünschen, Sie hätten den Übersetzer:innen einen Text zur Verfügung gestellt, der nicht so missverständlich ist.

Oft ist aber gar nicht gut erkennbar, was zu Übersetzungsschwierigkeiten führt, wenn man nicht selbst in der Materie drinsteckt. Darum haben wir einmal die wichtigsten Punkte für Sie zusammengestellt: Anhand unserer 14 Tipps für perfekte Ausgangstexte können Sie Ihre Texte optimieren. Wenn Sie dafür keine Zeit oder Ressourcen haben, können Sie bei manchen Anbietern eine Ausgangstextoptimierung hinzubuchen. Dies ist ein spezielles Lektorat, das Ihren Text im Hinblick auf Übersetzungsprobleme prüft und optimal auf die Übersetzung vorbereitet.

Überprüfung und Freigabe im Review-Portal:  transparent und unkompliziert

In vielen Unternehmen ist es Standard, dass wichtige interne Unternehmenskommunikation, Marketingmaterial oder andere Veröffentlichungen noch einmal von den eigenen Angestellten oder von Partnern im Zielmarkt geprüft werden. Die herkömmliche Methode ist dabei die Überprüfungs- und Kommentarfunktion in Word oder im PDF-Reader.

Allerdings hat diese Methode einen Haken: Am Überprüfungs- und Freigabeprozess sind in der Regel eine Vielzahl von Personen beteiligt, oftmals sind Rückfragen zu klären. Um all das zu koordinieren, ist gewöhnlich ein umfangreicher E-Mailverkehr und Dateiaustausch erforderlich. Das ist langsam und unübersichtlich – und nach der Freigabe müssen sämtliche Änderungen und Kommentare per Hand bereinigt oder in ein finales Dokument übertragen werden. Alle Dateitypen, die über Word oder PDF hinausgehen, stellen die Nutzer:innen vor echte Probleme und verlangen die kreativsten und langwierigsten Workarounds.

Da wir aber im Jahr 2022 leben,  gibt es dafür bereits eine technische Lösung. Bei ProLinguo ist es das ProLinguo-Review-Portal. Dabei handelt es sich um ein von ProLinguo bereitgestelltes Tool mit Cloud-Zugang, das den Prozess enorm verschlankt:

  1. Ihre Marketproofer und Fachexpert:innen redigieren die Texte in einem Editor.
  2. Jede kleinste Änderung bleibt dauerhaft nachvollziehbar und ist zu jeder Zeit reversibel.
  3. Es müssen keine Dateien ausgetauscht werden: Sobald ein Prüfungsschritt abgeschlossen ist, erhält die nächste Person eine automatische Benachrichtigung und kann sofort beginnen.
  4. Anmerkungen werden über die interne Kommentarfunktion ausgetauscht und stehen allen Beteiligten zur Verfügung.
  5. Das Nachverfolgen von Änderungen klappt in allen Dateitypen: von XML über Word und Excel bis hin zu InDesign ist alles möglich.
  6. Im Tool stehen sämtliche Glossare zur Verfügung und vorhandene Begriffe werden im Text markiert. Zeitraubendes Nachschlagen erübrigt sich und eine stringente Unternehmenskommunikation mit korrekter Terminologie wird gefördert.

Kleine Aufträge sammeln und sparen

Es ist eigentlich eine Binsenweisheit, doch in der Praxis geht es immer wieder mal unter. Fast alle Übersetzungsdienstleister:innen setzen einen Mindestauftragswert an, damit bei kleineren Aufträgen nicht die Projektverwaltungskosten jeglichen Gewinn auffressen. Das bedeutet für Auftraggeber, dass mehrere Kleinstaufträge à la „nur 3 Zeilen schnell übersetzen“ schnell teurer werden als eine ganze Seite. Das ist schade, und manchmal durchaus vermeidbar. Indem Sie kleinere Aufträge sammeln oder solche Anfragen nach „Dreizeilern“ an größere Aufträge anhängen, können Sie einiges an Kosten einsparen.

Und was denken Sie?

Haben Sie noch mehr Tipps oder gibt es beim Thema Übersetzung etwas, über das Sie gern mehr erfahren würden?

Schreiben Sie uns eine E-Mail.

 

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