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Maschinenbau-Übersetzungen – oder: das irreführende Versprechen mit den Fachbegriffen

Wer einen Maschinenbau-Text übersetzen lassen will, wird schnell fündig – angesichts der Größe dieser Branche ist es kein Wunder, dass es auch viele Anbieter von Übersetzungen dafür gibt. Auf den Websites liest man dann oft das Versprechen, dass sich die Übersetzer gut mit den Fachbegriffen auskennen. Warum man das aber eher als Minimalanforderung ansehen sollte, was wirklich wichtig ist und warum das Übersetzen in diesem Bereich spannender und anspruchsvoller ist, als man erwarten würde, erfahren Sie in diesem Blog-Artikel.

 

Maschinenbau-Übersetzungen sind überraschend vielseitig

Was sicher allen klar ist: Der Maschinenbau deckt ein großes Spektrum an Branchen ab – Automotive, Lebensmittelverarbeitung, Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik, Werkzeugmaschinen, Luft- und Raumfahrtechnik und vieles mehr. Woran man vielleicht nicht sofort denkt: Jedes einzelne Unternehmen hat es zudem mit verschiedensten Abteilungen zu tun, in denen Fachkräfte Texte für unterschiedliche Zwecke und Zielgruppen erstellen. Was für die technische Abteilung wichtig ist (kurze Sätze, einfach verständliche Texte, einheitliche Terminologie), ist für das Marketing ein Grauen („Das reißt doch niemanden vom Hocker!“).

Spätestens jetzt merkt man: Für den Maschinenbau zu übersetzen, bedeutet vor allem auch, flexibel zu sein, immer wieder dazuzulernen und individuell auf jeden Kunden – bzw. sogar jeden Auftrag – eingehen zu können. Wer meint, dass Fachbegriffe zu kennen ein ausreichendes Qualitätsmerkmal sei, kommt schnell an seine Grenzen.

Worauf es wirklich bei Übersetzungen für Maschinenbau ankommt

Natürlich müssen die Fachbegriffe richtig übersetzt werden. Natürlich braucht man ein technisches Grundverständnis, um Texte in diesem Bereich zu übersetzen. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wenn ich Übersetzungen im Bereich Maschinenbau anbiete, dann sollte das doch nicht extra erwähnt werden müssen. Es ist eine Grundvoraussetzung. Aber was man ehrlicherweise auch sagen sollte: Nur weil eine Übersetzerin seit vielen Jahren für Hersteller von Kälte- und Klimageräten arbeitet, heißt das noch lange nicht, dass ihr dieses hochspezifische Wissen auch noch hilft, wenn sie eine Bedienungsanleitung für eine Croissant-Verpackungsmaschine übersetzen soll. Um diesen neuen Auftrag ebenso gut zu übersetzen, muss sie bereit sein, sich auf den Kunden und den Text einzustellen, zu recherchieren, dazuzulernen. Denn am Ende ist es doch so: Technische Fachbegriffe findet man heutzutage recht schnell. Viel wichtiger ist es da, zu wissen, was eine gute Bedienungsanleitung ausmacht, welche Normen es in welchem Kontext zu beachten gilt und wie man unabhängig von der Textsorte zielgruppengerecht schreibt, ohne dass es „übersetzt“ klingt. Das ist es, was gute Übersetzer ausmacht – im Bereich Maschinenbau und in allen anderen Fachgebieten.

Fachbegriffe zu kennen war gestern – gute Terminologiearbeit ist heute

Es hat eine Zeit gegeben, in der man Fachbegriffe nicht ganz so einfach recherchieren konnte. Auch ich habe mir im Studium noch zwei Wälzer von Wörterbüchern für Technik und Naturwissenschaften zugelegt, die heute aber nur noch zu rein dekorativen Zwecken im Regal stehen. Denn mittlerweile gibt’s das alles digital: Um ein Wort nachzuschlagen, gebe ich es in mein digitales Wörterbuch-Portal ein, das mir nicht nur die Einträge aus den Wörterbüchern in meinem Regal schneller präsentiert, als ich je blättern könnte. Es liefert mir gleich auch noch Ergebnisse aus anderen technischen Wörterbüchern. Wenn alle dasselbe ausspucken, bin ich auf einer guten Spur. Aber selbst dann durchsuche ich das Internet immer noch einmal, um sicherzugehen, dass mein Fund auch tatsächlich in dieser Branche auf diese Weise verwendet wird. Statt Fachbegriffe aus jeder erdenklichen Branche herbeten zu können, muss ich recherchieren können. Denn es geht selten nur um einzelne Wörter: Man muss sich einlesen und verstehen, wie die Menschen in dieser oder jener Sparte kommunizieren.

Kundenwünsche: immer anders, immer wichtig

Hinzu kommt eine weitere Variable, die bisher noch gar nicht erwähnt wurde: Jeder einzelne Kunde hat ganz eigenen Vorlieben! Während das eine Unternehmen „Kühlsysteme“ herstellt, spricht sein größter Wettbewerber kategorisch von „Kühlanlagen“. Auch wenn man dasselbe anbietet, muss man sich schließlich dennoch voneinander abheben. Und wenn ich am Ende für beide übersetzen sollte, darf das keinesfalls dazu führen, dass beide in meinem Land mit der gleichen Stimme sprechen. Was Kundenwünsche angeht, gibt es tatsächlich nichts, was es nicht gibt. Denn Sprache ist etwas sehr Persönliches und jedes Unternehmen sollte sich ihrer Wirkung bewusst sein. Das gilt auch für den Maschinenbau: Verständlich und konsistent formulierte technische Dokumente vermögen es, Vertrauen in die Marke zu schaffen. Internetkampagnen funktionieren plötzlich auch in anderen Sprachen, wenn die Übersetzer nicht nur stur auf die Längenbegrenzung schauen, sondern durch Transkreation über das reine Übersetzen hinaus die passenden Inhalte für den jeweiligen Markt liefern.

Gute Terminologiearbeit in der Praxis: recherchieren, austauschen, festhalten

Unerlässlich ist beim Übersetzen also, dass man weiß, was der Kunde will. Auch das kann man teilweise recherchieren. Sehr hilfreich ist es zudem, wenn Kunden Feedback senden: Was hat ihnen an der Übersetzung gefallen, was nicht? Man kann auch einen Client-Review-Schritt einbauen: Die fertige Übersetzung wird einem Ansprechpartner zugesendet, korrekturgelesen und geht dann an die Übersetzer zurück, die Änderungswünsche einarbeiten. Die Übersetzer geben auch Rückmeldung, falls Änderungen z. B. inkonsistent oder nicht zielgruppengerecht sind. An dieser Stelle bietet es sich zudem an, kundenspezifische Übersetzungen in eine Termbank aufzunehmen. Bei ProLinguo machen wir das standardmäßig. In die Termbank kann man u. a. auch noch eintragen, von wem die Übersetzung kam, aus welchem Auftrag sie stammt, zu welchem Produkt sie gehört. Diese Metainformationen erleichtern es den Übersetzern, den richtigen Ausdruck für den richtigen Kontext zu finden. Trotz ihrer vielen Vorteile wird das Potenzial dieser modernen Übersetzungstechnologie oftmals aber gar nicht voll ausgeschöpft. Beispielsweise kann man mit einer gut gepflegten Termbank nachverfolgen, ob die Marketing-Abteilung andere Vorlieben hat als die technische. Aber auch ein Höchstmaß an Konsistenz lässt sich damit garantieren – über alle Texte hinweg wird ein- und dasselbe Bauteil immer gleich bezeichnet, aus einem Rückschlagventil wird nie eine Rückschlagklappe. Das Bauteil, das Anwender und Mitarbeiter aus der Bedienungsanleitung kennen, finden sie unter demselben Namen auf der Website, im Katalog, in der Ersatzteilliste und im Newsletter, der über den Nachfolger dieses Bauteils informiert. Verwechslungen ausgeschlossen.

Fazit: Eine abwechslungsreiche Branche braucht anpassungsfähige Partner

Der Maschinenbau ist ein spannender Bereich für Übersetzer. Die Kunden kommen aus zahlreichen Branchen, erstellen verschiedenste Texte, haben unterschiedlichste Anforderungen, Zielgruppen, Vorstellungen: Während der eine Kunde eine Bedienungsanleitung für eine Verpackungsmaschine übersetzen lassen will, hat der nächste eine neue App entwickelt, die seine Maschinen smarter machen wird. Der nächste Kunde schickt uns eine tolle Produktpräsentation, die bei einer Vertriebsschulung nicht nur wertvolle Informationen liefern, sondern auch für das Produkt begeistern soll – damit der Vertrieb besser und mehr verkaufen kann.

Maschinenbau-Übersetzungen verlangen beim Übersetzen viel Flexibilität und viel Engagement. Anbieter, die für jede Branche genau den richtigen Übersetzer versprechen, der genau die richtigen Fachbegriffe kennt, schießen damit ein bisschen am Ziel vorbei. Wichtiger ist, dass man mit guten Fachkräften zusammenarbeitet, die ihr Handwerk gelernt haben und die nicht nur ihr Wissen beständig erweitern, sondern auch ihr Engagement unter Beweis stellen. Wenn dann noch ein guter Austausch mit den Kunden und eine Prise moderner Übersetzungstechnologie hinzukommen, hat man ein echtes Erfolgsrezept.

Und was denken Sie?

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