Für einen makellosen Stil: So werden Halbgeviertstriche verwendet
Gedankenstriche kennt jeder – aber welches Zeichen verwendet man dafür korrekterweise? Natürlich einen Halbgeviertstrich!
Das Verwenden korrekter Satzzeichen ist nicht nur wichtig, damit Texte optimal verstanden werden können. Erst recht, wenn Texte in gedruckt oder anderweitig veröffentlicht werden, ist dies relevant, denn typografische Korrektheit zeugt von Professionalität und weckt Vertrauen. Kenntnis über den Halbgeviertstrich ist dabei elementar. Allzu oft wird stattdessen nämlich ein einfacher Minus- oder Bindestrich verwendet.
Im Folgenden stellen wir vor, wo der Halbgeviertstrich auf der Tastatur zu finden ist und wann man ihn verwendet.
Der Halbgeviertstrich stellt sich vorBei dem Wort „Halbgeviertstrich“ handelt sich um einen typografischen Begriff, der auf das „Geviert“ zurückgeht, eine alte Maßeinheit der Typensetzer. Ein Halbgeviertstrich ist ein waagerechter Strich und eben halb so breit wie das Geviert bzw. wie die genormte vertikale Höhe einer Schriftart. Häufig wird er auch Gedankenstrich genannt. Halbgeviertstriche und wo sie zu finden sindDer Halbgeviertstrich kann in der Praxis am Windows-PC mit der Tastenkombination alt + 0150 oder Strg + Num- (Minus am Nummernblock), am Mac mit der Kombination alt + “-” getippt werden. Microsoft Word verfügt außerdem über die Funktion der automatischen Umwandlung. Steht ein Bindestrich zwischen zwei Worten oder Zahlen und folgt dann ein weiteres Leerzeichen, so wird der Bindestrich automatisch in einen Halbgeviertstrich umgewandelt. Die automatische Umwandlung kann wie folgt unter Datei > Optionen aktiviert werden: Wie und wo der Halbgeviertstrich verwendet wirdDer Halbgeviertstrich wird nicht selten mit dem allgemein so genannten (und kürzeren) Bindestrich verwechselt und umgekehrt. Jedoch sind die Arbeitsgebiete der beiden Zeichen klar abgegrenzt: Der Bindestrich verbindet Wörter, wie der Name sagt, der Halbgeviertstrich nicht. Er hat folgende Verwendungsmöglichkeiten: Gedankenstrich bzw. Parenthesestrich, Gegenstrich, Bis-Strich, Währungsstrich, Spiegelstrich und Auslassungsstrich. 1. Gedanken- bzw. Parenthesestrich und GegenstrichWerden Gedanken in einen Satz eingeschaltet und soll dies betont werden, kommt der Halbgeviertstrich zum Einsatz (Gedanken- bzw. Parenthesestrich). Das gilt auch bei einer Abgrenzung von Inhalten am Satzende. Dies ist dann ein sogenannter Gegenstrich. Beispiele: Übersetzer wissen – anders als Typografen – manchmal nicht alles über Satzzeichen. Er hat den Text ins Russische übersetzt – und wie! 2. Bis-Strich und MinuszeichenBei Verbindungen, Zeit-, Längen-, Gewichtsangaben und ähnlichem wird der Strich zur Angabe des Worts „bis“ bzw. des Ausdrucks „von… bis“ genutzt – ohne Leerzeichen. Dies gilt nur, wenn es sich nicht um einen ausformulierten Text handelt. Zudem wird er verwendet, wenn ein Minuszeichen angezeigt werden soll. Beispiele: 18–20 Uhr; 10–11,4 m; 1.10.–29.12.2019; –10 Grad Celsius 3. Bei WährungsangabenWenn ein runder Währungsbetrag formal korrekt, aber auch platzsparend dargestellt werden soll, kann dies mit einem Halbgeviertstrich als Währungsstrich gelöst werden. Beispiel: 50,– Euro 4. SpiegelstricheSpiegelstriche sind Halbgeviertstriche, die untereinander eine Liste bilden. Beispiel: – dies ist der erste wichtige Punkt 5. Bei AuslassungenMit einem Halbgeviertstrich ist es außerdem noch möglich, Auslassungen und Pausen im Satz zu versinnbildlichen. Beispiel: Was ist denn da los, hast du wirklich–? |
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