Blogartikel schreiben mit ChatGPT

Textproduktion mit ChatGPT

Textproduktion mit ChatGPT: Eine neue Ära des Schreibens?

ChatGPT ist derzeit in aller Munde. Viele sehen darin eine bahnbrechende Entwicklung, die in zahlreichen Bereichen eingesetzt werden kann. Vielleicht auch beim Verfassen von Blogartikeln? Kann das funktionieren? Ich habe mich der künstlichen Intelligenz gestellt (oder vielleicht eher sie sich mir?) und erste Versuche gewagt. Meine erste Erkenntnis? ChatGPT findet Terminologiearbeit und Terminologiemanagement langweilig. Das und mehr in meinem Erfahrungsbericht.

Ideenflaute? Ein Gespräch mit ChatGPT kann helfen

Meiner Erfahrung nach kann man die künstliche Intelligenz von ChatGPT gut als Hilfsmittel zum Brainstormen nutzen. Einfach nach kreativen Ideen fragen und so lange nachbohren, bis das Passende rauskommt. So lässt sich das eigene kreative Tief vielleicht etwas schneller überwinden. Wer Kolleg:innen zur Hand hat, kann natürlich auch einfach mit diesen brainstormen. Im Homeoffice ist das jedoch nicht immer ohne Weiteres möglich, dort stellt die künstliche Intelligenz eine brauchbare Alternative dar.

Mit ChatGPT Schritt für Schritt zum Blogartikel

Ich habe ChatGPT insbesondere für die Produktion von Blogartikeln getestet. Zunächst habe ich auf eigene Faust versucht, mit immer präziseren Prompts (Anweisungen für die KI) ganze Blogartikel zu erstellen. Das Ergebnis war aufgrund fehlender Erfahrung so lala. Ich musste am Ende so sehr in den Text eingreifen, dass die Zeitersparnis nur marginal war.

Fertige Prompts und Gliederung: Eine neue Herangehensweise bringt mich dem Ziel näher

In einem Webinar habe ich dann allerdings von der Chrome-Erweiterung AIPRM for ChatGPT gehört, in der andere User:innen eigene Prompts für verschiedenste Anwendungsbereiche zur Verfügung stellen – unter anderem auch für das Verfassen von Blogartikeln. Also wagte ich einen neuen Versuch, und zwar mit einem Prompt, der mir zunächst eine Gliederung für einen Blogartikel erstellt. Dieser sollte zum Thema „Terminologiemanagement“ geschrieben werden und ich habe lediglich das Keyword eingeben.

Dafür, dass ich sonst nichts weiter tun musste, war das Ergebnis gar nicht so übel. Der vorgefertigte Prompt umfasste sieben Zeilen, sodass aus dem einfachen Keyword eine umfassende Anweisung wurde. Ein paar Anpassungen später hatte ich eine Gliederung, mit der ich durchaus zufrieden war. Der erste Schritt war also getan.

ChatGPT_Prompt

Praktisch: vorgefertigter Prompt aus der AIPRM-Erweiterung für Chrome

Je präziser der Prompt, desto besser das Ergebnis

Die Gliederung stand. Und was nun? Selbst kreativ werden und den Blogartikel weiter ausarbeiten? Oder die Maschine weiter auf die Probe stellen? Ich entschied mich für Letzteres.

Also forderte ich ChatGPT nach und nach dazu auf, zu den einzelnen Abschnitten der Gliederung ausformulierte Fließtexte zu erstellen. Das klappte mal besser, mal schlechter. Auch hier merkte ich schnell: Je präziser ich einen Prompt formulierte, desto brauchbarer war das Ergebnis.

Terminologiearbeit ist langweilig? ChatGPT sagt ja! (Zumindest manchmal)

Mit zwei vollkommen unterschiedlichen Prompts und in zwei unterschiedlichen Chats bat ich ChatGPT darum, mir eine Einleitung für einen Blogartikel zum Thema Terminologiemanagement bzw. Terminologiearbeit zu schreiben. Folgendes waren die ersten Vorschläge der KI:

„Terminologiemanagement mag auf den ersten Blick etwas langweilig klingen, aber …“

„Terminologiemanagement kann für manche wie ein trockenes Thema klingen, aber …“

Selbstverständlich hatte ich tunlichst vermieden, die Terminologiearbeit in den Prompts als langweilig darzustellen. Dennoch kam ChatGPT jeweils zu demselben Schluss. Es scheint einfach kein großer Fan der Terminologiearbeit zu sein!

ChatGPT mit Vorsicht genießen: Fakten-Check ist ein Muss

Schritt für Schritt, Absatz für Absatz arbeitete ich also einen ganzen Blogartikel aus. Nicht jeder Prompt führte sofort zum Erfolg. Und auch wenn die Qualität der Antworten zunahm, musste ich doch immer wieder eingreifen, um ein Ergebnis zu erhalten, das meinen Ansprüchen entsprach.

Generell gilt: Man darf nicht alles für bare Münze nehmen, was ChatGPT so ausspuckt. Denn wenn es einmal nicht mehr weiter weiß, fängt es gerne an, Dinge dazuzudichten oder seiner „Fantasie“ freien Lauf zu lassen. Fakten zu prüfen ist also unerlässlich.

Fazit: ein nützlicher Sparringspartner

ChatGPT kann durchaus als geeigneter Sparringspartner für die Textproduktion angesehen werden. Doch es bedarf auch einiger Arbeit, um nutzbare Ergebnisse zu erzielen. Es reicht nicht aus, die künstliche Intelligenz mit einem einfachen Prompt zu füttern und darauf zu hoffen, dass man danach einen wunderbaren Text erhält, der sofort veröffentlicht werden kann und die Herzen der Leserschaft oder der Suchmaschinen höher schlagen lässt.

Die verwendeten Prompts müssen gut durchdacht und präzise formuliert sein. Glücklicherweise haben sich schon andere daran versucht und ihre Ergebnisse öffentlich zugänglich gemacht (z. B. in der erwähnten Chrome-Erweiterung für Chat-GPT), sodass man auf eine Community zurückgreifen kann und nicht bei null anfangen muss.

Blogartikel schreiben mit ChatGPT - Fazit

Doch ein guter Prompt allein reicht noch nicht aus, um ans Ziel zu kommen. ChatGPTs Antworten müssen mindestens auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft, meistens auch noch überarbeitet werden.

Eine schrittweise Vorgehensweise, bei der die KI zunächst eine Gliederung und dann nach und nach die einzelnen Absätze schreibt, scheint mir eine gute Strategie. Allerdings, muss man dabei darauf achten, dass der rote Faden nicht verloren geht.

Wie in so vielen Bereichen heißt es auch bei ChatGPT: Übung macht den Meister. Mit jedem neuen Prompt lernt man etwas dazu und erzielt schlussendlich immer bessere Ergebnisse. Doch ohne Kreativität geht auch hier nichts. Denn wer kreative Texte erstellen möchte, braucht auch kreative Prompts. Ob die künstliche Intelligenz also eine neue Ära des Schreibens einläutet, hängt unmittelbar von der Qualität der verwendeten Prompts ab.

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